Zur Rolle sozialer Kategorisierung beim Umgang von Laien mit fragiler und konfligierender wissenschaftlicher Evidenz im Kontext des Internet

Sozialpsychologie

Ziel des Projekts ist ein tieferes Verständnis der sozialpsychologischen Dimension des Umgangs von Laien mit wissenschaftlicher Evidenz. Wir vermuten, dass Laien soziale (Selbst-)Kategorisierungen heranziehen, um Ungewissheit reduzieren und Widersprüche sinnvoll interpretieren zu können. Insbesondere im Fall konfligierender Evidenzen erhält die Befundlage eine neue (inter)subjektive Ordnung und Übersichtlichkeit, wenn die widersprüchlichen Befunde unterschiedlichen gesellschaftlichen Lagern und assoziierten Expertengruppen zugeordnet und im Sinne eines zugrunde liegenden sozialen Konflikts interpretiert werden können. Als wenig reguliertes, aktiv genutztes Medium erhöht das Internet die Verfügbarkeit einer Vielzahl von ungesicherten und mit extremen Positionen verbundenen Informationen und schafft so Raum für den verstärkten Einfluss sozialer Kategorisierung. Aufbauend auf der theoretischen Integration der Forschungen zu sozialer (Selbst-)Kategorisierung und zur Elaboration von sozialen und epistemischen Konflikten sind sechs experimentelle Untersuchungen zum Einfluss sozialer Kategorisierung auf den Umgang mit fragiler und konfligierender wissenschaftlicher Evidenz im Kontext des Internet geplant. Neben „problematischen“ Einflüssen auf die Qualität der Informationsverarbeitung (Informationssuche, Wahrnehmung, Elaboration und Bewertung) erforschen wir auch konstruktive Wirkungen sozialer Kategorisierung auf das Verständnis wissenschaftlicher Evidenz.

Kongressbeiträge:

Borzikowsky, C., Laurus, R., Simon, B. & Wollschläger, D. (2011, Juni). The role of selfcategorization in laypersons‘ understanding of scientific evidence. Vortrag auf der DFG-NSFgeförderten Konferenz „Public Understanding and Public Engagement with Science“, New York City, New York, Vereinigte Staaten von Amerika, 29.06.2011.

Antragsteller 1
Prof. Dr. Bernd Simon
Institut für Psychologie
Universität Kiel
Olshausenstr. 62
24118 Kiel
0431-880-3972
simon@psychologie.uni-kiel.de
Forschungsschwerpunkte/-interessen (englisch /deutsch)
group processes, identity, respect, power, politicization/Gruppenprozesse, Identität, Respekt, Macht und Politisierung
Website

Antragsteller 2
Dr. Daniel Wollschläger
Institut für Psychologie
Universität Kiel
Olshausenstr. 62
24118 Kiel
0431-880-3677
dwoll@psychologie.uni-kiel.de
Forschungsschwerpunkte/-interessen (englisch /deutsch)
Visual information processing, principles of cognitive inference/Visuelle Informationsverarbeitung, Inferenzprinzipien des kognitiven Systems
Website

ProjektmitarbeiterIn 1
Christoph Borzikowsky
Dipl.-Psych.
Institut für Psychologie
Universität Kiel
Otto-Hahn-Platz 1
24118 Kiel
0431-880-1563
borzikowsky@psychologie.uni-kiel.de

ProjektmitarbeiterIn 2
Rauha Laurus, Dipl.-Psych.
Universität Kiel
Institut für Psychologie
Otto-Hahn-Platz 1
24118 Kiel
Tel.: +49 431 8802974
laurus@psychologie.uni-kiel.de


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