Kommunikationswissenschaft

Das Forschungsprojekt setzt an einer zentralen Stelle des Verhältnisses von Wissenschaft und Öffentlichkeit an: Es analysiert die Rolle von Massenmedien und Journalisten bei der Entstehung von Öffentlichkeit für wissenschaftliche Themen. Dabei werden die Themen und Akteure der journalistischen Kommunikation über Wissenschaft insbesondere unter dem Aspekt des Umgangs mit Unsicherheit in diesem Feld fokussiert. Gegenstand der Untersuchung ist daher zum einen die Wissenschaftsberichterstattung von 17 Medienangeboten aller Mediensparten mit hoher Reichweite. Es wird geprüft, wie fragile und konfligierende Evidenzen in den Massenmedien dargestellt werden. Zum anderen werden die für Wissenschaft zuständigen Journalisten der ausgewählten Medien zu ihrem Umgang mit fragilem Wissen aus der Wissenschaft befragt. Welche Strategien leiten ihre Arbeit bei der Themenwahl, der Informationsvermittlung, der Bewertung von Ereignissen in der Wissenschaft und bei der Einschätzung von Quellen? Welche redaktionellen Rahmenbedingungen prägen die Entscheidungen? Die verschiedenen Ebenen des journalistischen Umgangs mit der Unsicherheit wissenschaftlichen Wissens werden in allen relevanten Dimensionen analysiert: auf der Ebene der Medieninhalte die Themen, Darstellung, Quellen, Rahmung und Bewertung von Wissenschaft in aktuellen Massenmedien; auf der Ebene der Journalisten die Merkmale, Tätigkeiten und Einstellungen der Personen, welche die Wissenschaftsberichterstattung produzieren. Da die Befragung auf den Ergebnissen der Inhaltsanalyse aufbaut, sind besonders valide und gut nachvollziehbare Erkenntnisse über den journalistischen Umgang mit Unsicherheit zu erwarten, die helfen, die Rolle der Massenmedien für die Entwicklung des Wissenschaftsverständnisses zu verstehen.

Projektbezogene Publikationen:

Blöbaum, B. (2016 [im Erscheinen]): Wissenschaftsjournalismus. In: Bonfadelli, H. et al. (Hrsg.): Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation. Wiesbaden: Springer VS

Nölleke, D. (2016 [im Erscheinen]): Panikmache oder Katastrophenhype. Wie Medien über Gesundheitskrisen berichten. In: Lesch, W. (Hrsg.): Wissenschaftskommunikation in der Gesundheitsforschung. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft:

Nölleke, D. (2013): Experten im Journalismus. Systemtheoretischer Entwurf und empirische Bestandsaufnahme. Baden-Baden: Nomos.

Kongressbeiträge:

Blöbaum, B. &Nölleke, D. (2012). „If you doubt leave it out!“ Journalists‘ Processing of Uncertain Scientific Information. Vortrag auf der 1st Conference on Journalism Studies, Santiago de Chile, 27.-29.06.2012.

Blöbaum, B. & Nölleke, D. (2011). Journalism and Scientific Evidence. Vortrag auf der 61. Jahrestagung der International Communication Association (ICA), Boston, 26.-30.05.2011.

Blöbaum, B. & Nölleke, D. (2010). Evidenzbearbeitung in der Wissenschaftsberichterstattung aktueller Massenmedien. Vortrag auf dem 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPS), Bremen, 26.-30.09.2010.

Blöbaum, B. & Nölleke, D. (2010). Journalism and Scientific Evidence. Vortrag auf der Science and the Public Conference, London, 3./4.07.2010.

Nölleke, D. (2012). „If you doubt leave it out!“ Communicating Scientific Uncertainty in German Mass Media. Vortrag auf der 12th International Public Communication of Science and Technology Conference (PCST), Florenz, 18.-20.04.2012.

Nölleke, D. (2010). Der journalistische Umgang mit wissenschaftlichen Evidenzen. Vortrag auf dem Forum Wissenschaftskommunikation, Mannheim, 29.11.-01.12.2010.

Angragsteller
Prof. Dr. Bernd Blöbaum
WWU MünsterInstitut für Kommunikationswissenschaft
Bispinghof 9-14
48143 Münster
0251 – 83 23004
bernd.bloebaum@uni-muenster.de
Forschungsschwerpunkte/-interessen (englisch /deutsch)
Journalism research/Journalismusforschung;
Audience research/Rezipientenforschung
Science and public/Wissenschaft und Öffentlichkeit
Website

Projektmitarbeiter
Daniel Nölleke M.A.
Institut für Kommunikationswissenschaft
WWU Münster
Bispinghof 9-14
48143 Münster
0251 – 83 24655
noelleke@uni-muenster.de
Forschungsschwerpunkte/-interessen (englisch /deutsch)
Sportjournalismus/ Sports journalism
Experten in der Berichterstattung/ Experts and mass media
Website