Page 40 - SPP Abschlussbroschüre
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Kommunikation wissen- schaftlicher Evidenz von Zukunftstechnologien und ihre Wirkung auf MedienrezipientenLaufzeit2009-2016AntragstellerInnenProf. Dr. Georg Ruhrmann georg.ruhrmann@uni-jena.de Prof. Dr. Michaela Maiermmaier@uni-landau.deDr. Jutta Mildemilde@uni-landau.deUniversitäten & InstituteFriedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Kommunikationswissenschaft (IfKW)Universität Koblenz-Landau, Institut für Kommunikationspsychologie und Medien-pädagogik (IKM)Universität Koblenz-Landau, Interdisziplinäre Forschungsgruppe Umwelt (IFG)MitarbeiterInnenDr. Patrick Bacherle Claudia Bader Berend Barkela Julia Bockelmann Dr. Lars Guenther Joachim Retzbach Dr. Jutta MildeDr. Senja PostDr. Andrea RetzbachIm Projekt entstandene/entstehende DissertationenRetzbach, J. (2015). Die Wissenschaft hat festgestellt ... oder nicht? Effekte der me- dialen Darstellung unsicherer wissenschaftlicher Evidenz auf das Public Engagement with Science. Dissertation, Universität Koblenz Landau (Disputation steht noch aus).Retzbach, A. (2014). Die Wirkung von Medienberichten auf das Evidenzverständnis von Laien und deren Einstellungen zur Nanotechnologie. Universität Koblenz-Landau.Guenther, L. (2015). The Coverage of (Un)Certainty: Science Journalists’ Perceptions and Reporting on Scientific Evidence. Friedrich-Schiller-Universität Jena.Projektbezogene Publikationen (Auswahl)Retzbach, J., Otto, L. & Maier, M. (accepted for publication). Measuring the percei- ved uncertainty of scientific evidence and its relationship to engagement with science. Public Understanding of Science.Retzbach, J., Retzbach, A., Maier, M., Otto, L. & Rahnke, M. (2013): Effects of repea- ted exposure to science TV shows on beliefs about scientific evidence and interest in science. Journal of Media Psychology, 25(1), 3-13.Ruhrmann, G., Guenther, L., Kessler, S. H., & Milde, J. (2013). Frames of scientific evidence: How journalists represent the (un)certainty of molecular medicine in science television programs. Public Understanding of Science, 24(6):681-96. doi: 10.1177/0963662513510643.Guenther, L. & Ruhrmann, G. (2013). Science journalists’ selection criteria and depiction of nanotechnology in German media. Journal of Science Communication, 12(3), 1-17.Retzbach, A., Maier, M. (2014). Communicating Scientific Uncertainty: Media Effects on Public Engagement with Science. Communication Research. doi: 10.1177/009365021453496740KurzbeschreibungAn der öffentlichen Kommunikation über Wissenschaft und neue Technologien beteiligen sich verschiedene Akteure: Wis- senschaftler und Kommunikatoren aus Industrie, Umwelt- und Verbraucherschutz, Journalisten sowie Bürger. Sie alle werden mit unsicheren und widersprüchlichen wissenschaftlichen Er- kenntnissen konfrontiert.In den drei Förderphasen wurde daher untersucht, wie die ver- schiedenen Akteursgruppen in der öffentlichen Kommunikation mit dieser fragilen und konfligierenden wissenschaftlichen Evi- denz umgehen: Heben Wissenschaftler und Kommunikatoren aus Industrie, Umwelt- und Verbraucherschutz Unsicherheiten hervor oder spielen sie diese herunter? Wie wird die wissen- schaftliche Evidenz in den Massenmedien dargestellt, und wel- che Effekte hat diese Darstellung auf die wissenschaftsbezo- genen Einstellungen von Laien? Unsere Studien befassten sich mit Beispielen der Kommunikation über Zukunftstechnologien wie der molekularen Medizin und der Nanotechnologie. Diese noch jungen Forschungsfelder zeichnen sich durch ihre zumin- dest teilweise hoch fragile Evidenz aus, da der wissenschaftli- che Kenntnis- und Forschungsstand häufig noch vorläufig und widersprüchlich ist. Trotz der eher fragilen Evidenz der wissen- schaftlichen Befunde werden wissenschaftliche Laien bereits regelmäßig mit deren Anwendungen konfrontiert: Sie können z. B. medizinische Behandlungen wählen oder Konsumproduk- te kaufen, die auf den neuen Technologien basieren. Derartige Entscheidungen treffen sie häufig auf der Grundlage allgemein zugänglicher Informationen, die die mediale Wissenschaftskom- munikation bereitstellt.In diesem Projekt wurde untersucht, wie Wissenschaftler und Kommunikatoren aus Industrie, Umwelt- und Verbraucherschutz, Journalisten sowie Bürgerin der öffentlichen Kommunikation mit fragiler und konfligierender wissenschaftlicher Evidenz umgehen.In der ersten Projektphase wurden Beiträge zur molekularen Medizin aus den Wissenschaftsmagazinen deutscher Fernseh- sender hinsichtlich ihrer Evidenzdarstellung untersucht. An- schließend wurde in einem sechswöchigen Feldexperiment die Wirkung verschiedener Beitragstypen auf das Wissenschaftsver- ständnis der Rezipienten analysiert. Zu diesem Zweck wurde die „Uncertainty of Scientific Evidence-Skala“ (USE) entwickelt, die das Wissenschafts- und insbesondere das Evidenzverständnis wissenschaftlicher Laien erfasst. Auf der Grundlage der Ergebnis-


































































































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