Die Rolle der Onlinekommunikation bei der Herstellung von Vertrauen in medizinisches Wissen

Kommunikationswissenschaft

Das Projekt verfolgt das Ziel, einen theoretischen und empirischen Beitrag zu der Frage zu leisten, wie sich Menschen in einem Handlungsfeld von existenzieller Bedeutung mit der Tatsache auseinandersetzen, dass die wissenschaftliche Befundlage vielfach uneindeutig ist und vor allem von verschiedenen Akteuren unterschiedlich interpretiert wird. Dazu wird die Domäne des medizinischen Wissens näher untersucht, das sich durch Fragilität, d. h. Unsicherheit und Vorläufigkeit, sowie durch konfligierende Perspektiven, z.B. zwischen Schulmedizin und alternativen Ansätzen, auszeichnet.

Untersuchungsleitend sind hierbei folgende Überlegungen: Laien mit einem Problembewusstsein für eine medizinische Fragestellung, welches beispielsweise durch die Konfrontation mit einer Erkrankung, aber auch durch die Wahrnehmung von Gesundheitsrisiken durch Medienberichterstattung ausgelöst werden kann, haben das Bedürfnis ihre Unsicherheiten zu reduzieren. Aufgrund der Komplexität und Fragilität medizinischen Wissens gelingt ihnen dies nicht direkt durch die eigene Suche und Verarbeitung von medizinischem Wissen. Stattdessen entwickeln Laien metakognitive Strategien der Vertrauensbildung, mit denen sie die Vertrauenswürdigkeit des medizinischen Wissens anderer indirekt über die Vertrauenswürdigkeit der Vermittlungsinstanz bewerten. Dadurch wird Vertrauen in medizinisches Wissen unlösbar mit dem Vertrauen in die jeweiligen Selektionsmechanismen der Vermittlungsinstanz bzw. Kommunikationsarena verknüpft.

Im Projekt sollen diese vertrauensbildenden Mechanismen in verschiedenen Kommunikationsarenen verglichen werden. Ein besonderer Fokus liegt auf den onlinebasierten Kommunikationsarenen. Gruppengespräche und eine Repräsentativbefragung sollen Aufschluss darüber geben, wie Laien Vertrauen in medizinisches Wissen herstellen und welche Bedeutung situationale Faktoren dabei haben.

Konferenzbeiträge:

Lampert, C., Schmidt, J., & Voth, J. (2010). The role of online communication in
building trust in medical knowledge.
Posterpräsentation auf der 3rd European
Communication Conference, 13.10.2010, Hamburg.

Voth, J. (2010). Die Rolle der Onlinekommunikation bei der Herstellung von Vertrauen
in medizinisches Wissen.
Vortrag auf der 74. Tagung der Arbeitsgruppe für
Empirische Pädagogische Forschung am 14.09.2010 in Jena.

Voth, J. (2010). The Role of Online Communication in Building Trust in Medical
Knowledge.
Posterpräsentation auf der Medicine 2.0 vom 29. und 30. 11. 2010 in
Maastricht.

Antragsteller 1
Prof. Dr. Uwe Hasebrink
Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg
Warburg Str. 8-10
20354 Hamburg
040/450 217-81
u.hasebrink@hans-bredow-institut.de
Forschungsschwerpunkte/-interessen (englisch /deutsch)
Media use in converging media environments, European media and public spheres, long-term media effects
Mediennutzung in konvergierenden Medienumgebungen, Europäische Medien und Öffentlichkeiten, langfristige Medienwirkungen
Website

Antragstellerin 2
Dr. Claudia Lampert
Dienstl. Adresse
s. o.
040/450 217-91
c.lampert@hans-bredow-institut.de
Forschungsschwerpunkte/-interessen (englisch /deutsch)
Health Communication, Media Socialisation, Media Literacy / Gesundheitskommunikation, Mediensozialisation, Medienkompetenz
Website

Antragsteller 3
Dr. Jan-Hinrik Schmidt
Dienstl. Adresse
s. o.
040/450 217-83
j.schmidt@hans-bredow-institut.de
Forschungsschwerpunkte/-interessen (englisch /deutsch)
Online research, social software, Web 2.0 / Onlineforschung, Web 2.0
Website

Projektmitarbeiterin 1
Jenny Voth
Dienstl. Adresse
s. o.
040/450 217-86
j.voth@hans-bredow-institut.de
Forschungsschwerpunkte/-interessen (englisch /deutsch)
Use of media and internet, information behavior, health communication / Medien- und Internetnutzung, Informationsverhalten, Gesundheitskommunikation
Website


nach oben